Die Arbeiterwohlfahrt ist unter den Verbänden der Freien Wohlfahrtspflege auf Grund ihrer Geschichte und ihres gesellschaftspolitischen Selbstverständnisses ein Wohlfahrtsverband mit besondere Prägung. In ihr haben sich Frauen, Männer und junge Menschen als Mitglieder und als ehren- und hauptamtlich Tätige zusammengefunden, um in unserer Gesellschaft bei der Bewältigung sozialer Probleme und Aufgaben mitzuwirken und um den demokratischen, sozialen Rechtsstaat zu verwirklichen.
Die politischen Veränderungen in der Welt, vor allem die Öffnung der Grenzen nach Osteuropa, die wiedergewonnene deutsche Einheit und der europäische Einigungsprozeß sind Anlaß, das seit 1987 geltende Grundsatzprogramm der Arbeiterwohlfahrt neu zu gestalten. Damit sollen die Identität der Arbeiterwohlfahrt und die Gemeinsamkeit der in ihr wirkenden Menschen und Einrichtungen gestärkt werden. Neben einer zeitgemäßen Standortbestimmung will das Grundsatzprogramm zum kritischen Dialog in Staat und Gesellschaft beitragen und die innerverbandliche Diskussion fördern.
Es gibt erhebliche Umbrüche in unserem Lande, und der spürbare Veränderungsprozeß hat viele der vertrauten Strukturen verändert – in der Familie, in den sozialen Bindungen zwischen Alt und Jung, Frauen und Männern, in der Arbeitswelt und in der Freizeit. Viele dieser Entwicklungen sind durch die Einflüsse moderner Technik ausgelöst und beschleunigt worden und können bestimmen weitgehend unser Leben. Sie führen auch zu Ängsten und Belastungen, bei deren Bewältigung und Überwindung die Menschen Hilfe benötigen. Auch die gesamtdeutsche Entwicklung ist nicht frei von Schwierigkeiten für Menschen und ihre Lebensbedingungen.
Vor allem sind die neuen Länder wegen ihrer historisch begründeten unterschiedlichen Entwicklung davon betroffen. Die hierfür erforderlichen Hilfen stellen noch für viele Jahre eine besondere Aufgabe und Herausforderung für die gesamte Gesellschaft dar. Durch eine falsche Politik hat sich in den 90er Jahren eine Finanzkrise der öffentlichen Hände aufgebaut, die negative Folgewirkungen auf die sozialen Dienstleistungen und die sozialen Sicherungssysteme hat. Schrittweise wurde die soziale Sicherung für viele Menschen verringert, zugleich sind dem System marktwirtschaftliche Prinzipien verordnet worden, die dem Anspruch auf solidarisches Verhalten nicht gerecht wurden. Begleitet von Harmonisierungsbestrebungen im europäischen Einigungswerk nimmt der sozialpolitische Veränderungsprozeß gravierende unsolidarische Formen an. Die Arbeiterwohlfahrt wird diesen Vorgängen nicht tatenlos zusehen, sondern aktiv darauf hinwirken, daß soziale Gerechtigkeit und Solidarität Kernpunkte des Handelns im Sozialstaat sind. In Zusammenarbeit mit anderen verantwortungsbewußt arbeitenden Gruppen und Organisationen wird die Arbeiterwohlfahrt notwendige Reformprozesse mitgestalten, um die sozialen Aufgaben auch für die Zukunft tragfähig zu halten. Dabei werden eine Reihe von Fragen geklärt werden müssen, die für die gesellschaftlichen wie für die innerverbandlichen Entscheidungen von grundlegender Bedeutung sind. Dazu gehören die Organisations- und Rechtsstrukturen des Verbandes ebenso wie die effiziente Gestaltung und Abgrenzung der ehren- und hauptamtlichen Arbeit, die Antworten auf die gesellschaftspolitischen Veränderungen und Reformen sowie die Zusammenarbeit mit anderen Partnern in der nationalen und internationalen sozialen Arbeit.
Die Freie Wohlfahrtspflege muß sich durch eine nachhaltige Modernisierung ihrer Strukturen als unverwechselbarer, wertgebundener und nicht-gewinnorientierter Anbieter kompetenter sozialer Dienstleistungen profilieren. Es bleibt die Verantwortung von Politik und Staat, sozialstaatliche Aufgaben zu erfüllen und dazu auch die Vorrangstellung für einen frei-gemeinnützigen dritten Sektor zu erhalten und seine Rahmenbedingungen weiterzuentwickeln. Trotz notwendiger Veränderungen im Hinblick auf wirksame Hilfestrukturen und kostenbewußtes Handelns dürfen soziale Dienstleistungen nicht dem freien Spiel von marktwirtschaftlichen Kräften preisgegeben werden. Sie haben sowohl hohen fachlichen Qualitätsstandards als auch unseren eigenen Wertmaßstäben gegenüber hilfe- und unterstützungsuchenden Menschen zu entsprechen. Soziale Kälte und kommerzieller Konkurrenzkampf dürfen die soziale Arbeit nicht prägen. Dennoch sind soziale Dienstleistungsangebote auch betriebswirtschaftlich zu gestalten. Darauf müssen sich die Verantwortlichen im Verband einstellen. Zugleich legt dieses Grundsatzprogramm fest, dass die Strukturen des Mitgliederverbandes im wesentlichen erhalten bleiben und wie bisher auf der Basis des Vereinsrechts organisiert werden. Es bleibt somit bei der „Verbandslösung“, das heißt, die verbands-demokratisch strukturierten Gliederungen der Arbeiterwohlfahrt sind die Entscheidungsträger für die innerverbandliche ebenso wie für die unternehmerische Arbeit. Der Vereinsvorstand ist verantwortlich für beide Aufgabenbereiche. Neben der bisherigen Möglichkeit, die hauptamtliche Geschäftsführung als besonderen Vertreter des Vereins für bestimmte (personelle, wirtschaftliche und verwaltungsmäßige) Aufgabenbereiche zu bestellen, wird in diesem Grundsatzprogramm eine weitere zukunftsweisende Alternative vorgestellt. Mit ihr soll die haftungsrechtliche Verantwortung des Vorstands geregelt werden, indem die ehrenamtlichen Vorstände für die ihnen zugeordneten Aufgaben innerhalb des Mitgliedervereins und sozialpolitischen Interessenverbandes zuständig sind, während das geschäftsführende hauptamtliche Vorstandsmitglied in vollem Umfang für den ihm zur alleinigen Entscheidung übertragenen Bereich haftet. Damit wird die Arbeit ehrenamtlicher Vorstandsmitglieder zwar nicht von der Grundverantwortung befreit, aber von der Mitverantwortung bei den laufenden Geschäftsaufgaben entlastet. Mit einer Modernisierung ihrer Verbandsstrukturen will die Arbeiterwohlfahrt soziales Engagement und solidarisches Miteinander beleben und ihre sozialen Dienstleistungen qualitätsbewußt weiterentwickeln.
Das neue Grundsatzprogramm soll dazu Richtschnur sein und zugleich ein anschauliches Bild von den gesellschaftsgestaltenden Absichten der Arbeiterwohlfahrt vermitteln. Die Leitsätze sind die Kernthesen des Leitbildes. Leitsätze und Leitbild sind Grundlage für das Handeln in der Arbeiterwohlfahrt. Sie kennzeichnen Ziele, Aufgabenverständnis und Methoden unserer Arbeit. Sie ermöglichen es uns, über unsere Tätigkeit zu diskutieren, sie kritisch zu hinterfragen und daraus notwendige Konsequenzen zu ziehen. Leitsätze und Leitbild gelten für Mitgliederverband und Unternehmensbereich gleichermaßen. Sie sind Orientierung für die Mitglieder, für die ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie für das Jugendwerk.
Unsere Leitsätze Die Arbeiterwohlfahrt kämpft mit ehrenamtlichem Engagement und professionellen Dienstleistungen für eine sozial gerechte Gesellschaft.
- Wir bestimmen – vor unserem geschichtlichen Hintergrund als Teil der Arbeiterbewegung – unser Handeln durch die Werte des freiheitlich-demokratischen Sozialismus: Solidarität, Toleranz, Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit.
- Wir sind ein Mitgliederverband, der für eine sozial gerechte Gesellschaft kämpft und politisch Einfluß nimmt. Dieses Ziel verfolgen wir mit ehrenamtlichem Engagement und professionellen Dienstleistungen.
- Wir fördern demokratisches und soziales Denken und Handeln. Wir haben gesellschaftliche Visionen.
- Wir unterstützen Menschen, ihr Leben eigenständig und verantwortlich zu gestalten und fördern alternative Lebenskonzepte.
- Wir praktizieren Solidarität und stärken die Verantwortung der Menschen für die Gemeinschaft.
- Wir bieten soziale Dienstleistungen mit hoher Qualität für alle an.
- Wir handeln in sozialer, wirtschaftlicher, ökologischer und internationaler Verantwortung und setzen uns nachhaltig für einen sorgsamen Umgang mit vorhandenen Ressourcen ein.
- Wir wahren die Unabhängigkeit und Eigenständigkeit unseres Verbandes; wir gewährleisten Transparenz und Kontrolle unserer Arbeit.
- Wir sind fachlich kompetent, innovativ, verläßlich und sichern dies durch unsere ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Unser Leitbild Wir bestimmen – vor unserem geschichtlichen Hintergrund als Teil der Arbeiterbewegung – unser Handeln durch die Werte des freiheitlich-demokratischen Sozialismus: Solidarität, Toleranz, Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit. Der freiheitlich-demokratische Sozialismus ist wichtige Orientierung der Arbeiterwohlfahrt seit ihrer Gründung. Seine Werte haben nichts an Aktualität und Bedeutung verloren.
- Solidarität bedeutet, über Rechtsverpflichtungen hinaus durch praktisches Handeln füreinander einzustehen. Wir können nur dann menschlich und in Frieden miteinander leben, wenn das Sozialstaatsgebot des Grundgesetzes von der Politik umgesetzt wird, wenn wir für einander einstehen und die Gleichgültigkeit gegenüber dem Schicksal anderer überwinden. Wer in Not gerät, kann sich auf die Solidarität der Arbeiterwohlfahrt verlassen. Solidarität ist auch Stärke im Kampf um das Recht.
- Toleranz bedeutet nicht nur, andere Denk- und Verhaltensweisen zu dulden, sondern sich dafür einzusetzen, daß jedermann und besonders Minderheiten sich frei äußern können, in ihrer Religion und Weltanschauung nicht eingeschränkt werden und so leben können, wie sie es für angemessen halten. Toleranz endet dort, wo sie Gefahr läuft, mißachtet und mißbraucht zu werden. Solchen Gefahren stellt sich die Arbeiterwohlfahrt entgegen. Freiheit ist die Freiheit eines jeden, auch des Andersdenkenden.
- Freiheit bedeutet, frei zu sein von entwürdigenden Abhängigkeiten, von Not und Furcht. Freiheit bedeutet, die Möglichkeit zu haben, individuelle Fähigkeiten zu entfalten und an der Entwicklung eines demokratischen, sozial gerechten Gemeinwesens mitzuwirken. Nur wer sich sozial gesichert weiß, kann die Chancen der Freiheit nutzen.
- Gleichheit gründet in der gleichen Würde aller Menschen. Sie verlangt gleiche Rechte vor dem Gesetz, gleiche Chancen, am politischen und sozialen Geschehen teilzunehmen, das Recht auf soziale Sicherung und die gesellschaftliche Gleichstellung von Frau und Mann.
- Gerechtigkeit fordert einen Ausgleich in der Verteilung von Arbeit und Einkommen, Eigentum und Macht, aber auch im Zugang zu Bildung, Ausbildung und Kultur.
Wir sind ein Mitgliederverband, der für eine sozial gerechte Gesellschaft kämpft und politisch Einfluß nimmt. Dieses Ziel verfolgen wir mit ehrenamtlichem Engagement und professionellen Dienstleistungen. Die Arbeiterwohlfahrt beteiligt sich in allen gesellschaftlichen Bereichen und auf allen politischen Ebenen an Entscheidungsprozessen. Als Spitzenverband der Freien Wohlfahrtspflege wirkt sie insbesondere an der Gestaltung der Sozialpolitik und bei der Lösung sozialer Probleme mit und nimmt Einfluß auf die Sozialgesetzgebung. Die Arbeiterwohlfahrt betont dabei den Vorrang der staatlichen und kommunalen Verantwortung für die Erfüllung des Anspruchs auf soziale Hilfen, auf Erziehung und Bildung sowie für die Planung und Entwicklung eines zeitgerechten Systems sozialer Dienste und Einrichtungen. Sie fördert staatsbürgerliche Verantwortung und mitbürgerliche Gesinnung. Die Arbeiterwohlfahrt unterstützt und fördert den Selbsthilfegedanken und die Selbsthilfebewegungen. Sie versteht sich weiter als sozialpolitische Interessenvertretung aller Menschen, insbesondere jener, die sich allein kein Gehör verschaffen können. Ehrenamtlich und hauptamtlich Tätige arbeiten hierbei kollegial zusammen. Wir fördern demokratisches und soziales Denken und Handeln. Wir haben gesellschaftliche Visionen. Wir bekennen uns zur freiheitlich-demokratischen Gesellschaftsordnung. Ihre Existenz ist eine zwingende Voraussetzung für unsere Arbeit. Ihre Prinzipien sind unverzichtbare Grundlagen unseres Handelns. Entsprechend ist die Arbeiterwohlfahrt vereinsrechtlich organisiert, demokratisch und föderativ aufgebaut; die verbandspolitische Willensbildung geht von den Mitgliedern aus. In unseren Verbandsgliederungen, Einrichtungen und insbesondere innerhalb unseres Kinder- und Jugendverbandes, dem AWO-Jugendwerk, eröffnen wir Kindern, Jugendlichen und sozial engagierten jungen Erwachsenen eigenständige Betätigungs- und Beteiligungsrechte. Wir fördern eine neue Kultur, einen neuen Gesellschaftsvertrag für das friedliche und solidarische Zusammenleben und Zusammenwirken der Menschen in allen gesellschaftlichen Bereichen. Wir entwickeln Alternativen zu übersteigerten Formen des Individualismus im gesellschaftlichen Leben. Dafür wollen wir den ganzen Einsatz unserer Einrichtungen, Dienste, unserer Mitglieder und unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nutzen. Wir unterstützen Menschen, ihr Leben eigenständig und verantwortlich zu gestalten und fördern alternative Lebenskonzepte. Maßstab für das Handeln der Arbeiterwohlfahrt sind die Lebenslagen, Bedürfnisse, Erwartungen und eigenen Möglichkeiten der Menschen. Wer mit einem Anliegen zu uns kommt, bleibt in der Selbstverantwortung für sein Handeln. Wir beraten und unterstützen mit dem Ziel, die Eigeninitiative zu erhalten und zu stärken. Wir helfen Menschen, ihre persönliche Lebensplanung zu entwickeln und den dafür geeigneten Weg zu finden. Wir praktizieren Solidarität und stärken die Verantwortung der Menschen für die Gemeinschaft. Wir stehen für solidarische Hilfe zur Selbsthilfe. Wir gewähren Rat, Unterstützung und Hilfen, unabhängig von ethnischer Herkunft, Nationalität, Religion, Weltanschauung oder Geschlecht. Die Arbeiterwohlfahrt wendet sich Menschen zu, die Hilfe und Unterstützung in gelebter Solidarität benötigen. Die Arbeiterwohlfahrt schafft die Voraussetzungen für tätige Mitarbeit in der Gesellschaft durch freiwilliges Engagement. Wir bieten soziale Dienstleistungen mit hoher Qualität für alle an. Fachliches und kompetentes Handeln und Verläßlichkeit in unseren Entscheidungen sind unverzichtbar. Sie bestimmen den Erfolg, das Ansehen und die Glaubwürdigkeit des Verbandes in der Öffentlichkeit, bei den Mitgliedern und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Für ihren humanitär-politisch begründeten Beitrag zum Sozialstaat bedarf die Arbeiterwohlfahrt des kooperativen Zusammenwirkens von ehren- und hauptamtlicher Arbeit. Beide Bereiche sind gleichbedeutend und profitieren voneinander. Dafür müssen geeignete Regeln und Arbeitswege geschaffen und beachtet werden. Die Förderung des ehrenamtlichen Bereichs dient der Zukunftssicherung der Arbeiterwohlfahrt. Wir handeln in sozialer, wirtschaftlicher, ökologischer und internationaler Verantwortung und setzen uns nachhaltig für einen sorgsamen Umgang mit vorhandenen Ressourcen ein. Der Arbeiterwohlfahrt sind die Zusammenhänge zwischen Sozialem, Bildung, Wirtschaft, Gesundheit und Umwelt auch im globalen Maßstab bewußt. Wirtschaftliche Stabilität ist für uns eine wichtige Grundlage des sozialen Zusammenhalts in der Gesellschaft. Daher erwarten wir von den Verantwortlichen in Wirtschaft und Politik, daß sie bei ihren Entscheidungen die Belange der Menschen in den Vordergrund stellen. Die Arbeiterwohlfahrt fördert die internationale Zusammenarbeit mit dem Ziel eines friedlichen Zusammenlebens der Völker. Außerdem wollen wir mithelfen, die wirtschaftliche Entwicklung voranzubringen und in ihrer Globalisierung sozial beherrschbar zu machen. Bausteine dazu sind unsere aktive Mitgliedschaft in den internationalen Zusammenschlüssen der Arbeiterbewegung wie „SOLIDAR“, „AWO International“ und unsere Projekte in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit. Auch in der Verbandsarbeit und bei unserer wirtschaftlichen Tätigkeit folgen wir einer nachhaltigen Umwelt-, Wirtschafts- und Entwicklungspolitik. Wir wahren die Unabhängigkeit und Eigenständigkeit unseres Verbandes; wir gewährleisten Transparenz und Kontrolle unserer Arbeit. Wir handeln wirtschaftlich und machen unsere Arbeit durchschaubar. Die Arbeiterwohlfahrt als Spitzenverband der Freien Wohlfahrtspflege arbeitet nach betriebswirtschaftlichen Grundsätzen und fachlichen Standards. Sie bewertet ihren Erfolg aber nicht allein an den Betriebsergebnissen. Für die Arbeiterwohlfahrt steht der Mensch im Mittelpunkt. Bei allen betriebswirtschaftlichen Erfordernissen sind für uns die soziale Verantwortung und die Orientierung am Gemeinwesen bestimmend. Die Betriebswirtschaft hat dienende Funktion. Ihre Aktivitäten finanziert die Arbeiterwohlfahrt aus Mitgliedsbeiträgen, Spenden, öffentlichen Zuwendungen und Entgelten für Dienstleistungen. Wir kontrollieren deren sachgerechte und rechtmäßige Verwendung durch interne und externe Prüfungen und Beratungen. Wir legen regelmäßig auch der Öffentlichkeit gegenüber Rechenschaft über unsere Tätigkeit ab. Wir entlassen die öffentliche Hand nicht aus ihrer Verantwortung für die Grundsicherung der sozialen Arbeit. Wir sind fachlich kompetent, innovativ, verläßlich und sichern dies durch unsere ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Arbeiterwohlfahrt legt großen Wert auf die stetige fachliche und persönliche Entwicklung ihrer ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch interne und externe Qualifizierungsmaßnahmen. Sie motiviert zum ehrenamtlichen Mitarbeiten, fordert Einsatz und fördert Leistungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft. Bei der Weiterentwicklung und Erneuerung des Verbandes wird die Mitarbeiterschaft beteiligt. Unsere Arbeitsstrukturen gestalten wir kooperativ, human, funktional und wirtschaftlich. Wir wollen, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf der Grundlage von transparenten Arbeits- und Entlohnungsbedingungen beschäftigt werden und streben deshalb tarifvertragliche Vereinbarungen mit den zuständigen Tarifpartnern an. Die Erfüllung dieser Zielsetzung sollte vorrangig durch eine Mitgliedschaft der Gliederungen der AWO und der von ihnen getragenen Körperschaften im AWO-Arbeitgeberverband erfolgen. Nur wenn diese Ansprüche in der Praxis umgesetzt werden, können sich Mitglieder und ehren- und hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit dem Verband identifizieren. Stand: Dezember 2005.